Raus aus dem Büro – rein in die Tischlerwerkstatt

Ronja ist 23 Jahre alt und ausgebildete Speditionskauffrau, als sie 2022 bei der Tischlerei Burwieck in Hamburg-Kirchwerder „von vorne“ anfängt und sich zur Tischler*in ausbilden lässt. "Ich wollte unbedingt mit Holz arbeiten. Für mich bedeutet das pure Kreativität. Die Vielseitigkeit dieses Berufs und der Umgang mit verschiedenen Materialien begeistern mich", erklärt sie uns. 

Auf die Frage, was sie am Beruf der Tischlerin besonders gut findet, sagt sie: „Langweilig wird's garantiert nicht. Denn als Tischler*in bist du ein wahres Multitalent. In deiner Ausbildung lernst du, mit einer Vielzahl von Werkzeugen umzugehen – vom einfachen Stemmeisen bis zur computergesteuerten Hightech-CNC-Fräse. Und damit fertigst du – mal allein, mal im Team – so gut wie alles, was man braucht, damit ein Raum auch wohnlich ist.

Meistens werden die Produkte persönlich zum Kunden geliefert und dort eingebaut beziehungsweise aufgestellt. Du bist also nicht ständig in der Werkstatt, sondern kannst dich vor Ort selbst davon überzeugen, wie viel Freude du deinen Kunden bereitest.
Abends zu sehen, was man geschafft und geschaffen hat. Kunden und die Kollegen/Ausbilder/Meister klopfen dir mit Anerkennung auf die Schulter, wenn Sie zufrieden sind. Das macht stolz und gibt neue Motivation und Bestätigung.“

Der Ausbildungs-Betrieb

Hans Burwieck hat 1972 im Alter von 25 Jahren die Tischlerei Burwieck gegründet. Mittlerweile leitet sein Sohn Sönke den Familienbetrieb. Die Familie hat im Laufe der Jahre einiges in die Modernisierung der Arbeitsprozesse und die Anschaffung neuer Maschinen investiert. Die Firma Burwieck bietet neben Innenausbau auch den Umbau von Wohnmobilen an, um diese barrierefrei nutzen zu können. 
Seit dem Bestehen der Firma wurden hier 16 Frauen und Männer zu Tischler*innen ausgebildet. Der erste Auszubildende war Sönke Burwieck selbst. 

Die Tischler*innen-Ausbildung in Hamburg

Voraussetzungen: Für die Berufsausbildung zum Tischler ist kein formaler Schulabschluss erforderlich. Die Anforderungen werden vom jeweiligen Ausbildungsbetrieb festgelegt, wobei Motivation, Leistungsbereitschaft und bereits absolvierte (Schul-)Praktika oft von Vorteil sind.

Ausbildungsinhalte: Die Ausbildung umfasst verschiedene Bereiche wie Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht, Sicherheit am Arbeitsplatz, Umweltschutz, Gestaltung und Konstruktion von Erzeugnissen, Arbeitsablaufplanung, Umgang mit Werkstoffen und Werkzeugen, Herstellung und Montage von Produkten, Oberflächenbehandlung, Kundenorientierung sowie Qualitätsmanagement.

Dauer, Berufsschule, Prüfungen & Vergütung: Die Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre und wird an der Beruflichen Schule Holz.Farbe.Textil (BS 25) durchgeführt. Die Zwischenprüfung findet vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt, während die Gesellenprüfung am Ende der Ausbildungszeit abgelegt wird. Die Prüfungen werden von der Tischler-Innung Hamburg durchgeführt.
Mehr zur Ausbildung findest du hier